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Zecken halten sich in Bodennähe, max. auf einer Höhe von ca. 80 cm auf. Sie befinden sich nie auf Bäumen! Das Tragen eines Hutes nützt also nichts! Hingegen schützt das
Tragen von geschlossenem Schuhwerk und das Bedecken der Beine mit möglichst anliegenden Textilien. Auch ist darauf zu achten, dass die Socken/Strümpfe über die Hosen gestülpt werden.
Zeckensprays und Puder schützen nur beschränkt und unzuverlässig. Eine Zecke sollte möglichst bald entfernt werden. Eine Vorbehandlung mit Öl, Feuer, Zerquetschen etc. ist unbedingt
zu unterlassen, da dadurch die Erreger erst recht übertragen werden! Die Zecke wird idealerweise mit einer Pinzette möglichst hautnah gefasst und durch geraden Zug entfernt oer man behilft
sich einer „Zeckenzange“.
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Prophylaxe:
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-eine Schutzimpfung gegen Borreliose ist noch nicht möglich
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-Zeckenbiotope sollten saisonal gemieden werden (z.B. Wiesen, Sträucher, Waldränder)
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-Körperinspektion nach Zecken
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-mechanische Entfernung einer saugenden Zecke mit scharfer Pinzette
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-keine Immunität nach Ausheilung einer Borreliose
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Biologie der Zecken
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Die Schildzecke hat drei Entwicklungsstadien: die Larvenform (0,5mm), die Nymphenform (1mm) und die adulte Form (weibl. 4mm, männl. 2,5mm). In jedem Entwicklungsstadium ben0ötigt das Tier einen Wirt zum Blut saugen. Nach Auffinden eines Wirtes aus der Gruppe der Wirbeltiere saugen sie dort 3-4 Tage Blut. Danach benötigen sie 5 Wochen bis 5 Monate bis zur Umwandlung in die Nymphenform. Nach einer mehrwöchigen Reifezeit verwandeln sich die Nymphen in geschlechtsreife Zecken. Insgesamt hat die Zecke eine Lebensdauer von mehreren Jahren.
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Vermittels eines nur bei Zecken bekannten sogenannten Hallerschen Organs, welches Thermo-, Chemo- und ErschĂĽtterungsrezeptoren- Funktion hat, wird ein geeigneter Wirt in der
Umgebung erkannt. Das Organ kann nach traumatischer Schädigung neu regeneriert werden. Die Zecke befällt den Wirt und bohrt mit ihren schneidenden und bohrenden Mundwerdzeugen ein Loch in
die Haut des Wirtes. Beim Einstechen werden schmerz-, entzündungs- und gerinnungshemmende, zellauflösende sowie zementartige Substanzen zum Verkitten des Saugzapfens am Wundrand
abgesondert. Gleich nach dem Biss sezerniert die Zecke die Krankheitserreger in den Organismus des Wirtes wobei diese Erreger aus dem Reservoir der SpeicheldrĂĽsen und insbesondere aus dem
Darm der Zecke stammen. Während ihrer Blutmahlzeit nimmt die Zecke immens an Körpervolumen zu. Wegen der oft tagelangen Besiedlung des Wirtstieres kommt es dabei auch zu regelrechten
Wachstumsvorgängen der Speicherorgane der Zecken.
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Ixodes ricinus: A: Weibchen, B: Männchen
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Ă–kologisches
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Zecken, genau wie Milben, Stechmücken oder Läuse, gehören zu den Parasiten. Schädigung kann durch Stoffentzug, Gewebezerstörung oder durch die Abgabe giftiger
Stoffwechselprodukte entstehen. Diese Schädigung definiert den Begriff Parasit. Hierbei unterscheidet man zwischen den temporären und den permanenten Parasiten, wobei die Zecke in die
Gruppe der Temporären fällt. Da sich die Zecke auf der Körperoberfläche warmblütiger Wirbeltiere zu finden ist, bezeichnet man sie als Außen- oder Ektoparasit. Parasiten dieser
Art zeichnen sich durch Flügellosigkeit, Reduktion der Augen, Ausbildung von spezifischen Mundwerkzeugen, Haft- und Klammerorganen sowie abgeplatteten Körpern, bei der Zecke speziell
noch das Vorhandensein des sogenannten Hallerschen Organs aus.
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